Die Gärreife beschreibt den optimalen Reifezustand eines Teiglings kurz vor dem Backen. Sie ist erreicht, wenn der Teig die gewünschte Lockerung durch Gärprozesse erfahren hat – weder zu früh noch zu spät. Eine gut entwickelte Gärreife sorgt für eine gleichmäßige Krume, eine stabile Kruste und einen kräftigen Ofentrieb.
Zur Einschätzung der Gärreife nutzen Bäcker:innen häufig den Fingertest: Wird der Teig leicht eingedrückt und springt langsam und nur teilweise zurück, gilt der Teig als gärreif. Springt er schnell zurück, liegt meist eine Untergare vor. Bleibt der Eindruck bestehen, handelt es sich um eine Übergare.
Die Gärreife ist abhängig von Faktoren wie Gare, Temperatur, Teigzusammensetzung, Langzeitführung und der Aktivität der Hefe oder des Sauerteigs. Eine genaue Beobachtung und Erfahrung sind entscheidend, um den richtigen Zeitpunkt für das Einschießen zu bestimmen.
Die richtige Gärreife ist entscheidend für Optik, Geschmack und Struktur des fertigen Brotes. Besonders bei handwerklich geführten Teigen erfordert sie ein gutes Gespür und Timing.